Prävention von schwerwiegenden Verletzungen und Todesfällen (SIFs)
In den vergangenen 15 Jahren konnte in den USA ein steter Rückgang bei Todesfällen sowie nicht-tödlichen Verletzungen und Krankheiten verzeichnet werden.Zwar ist jeder Rückgang ein Schritt in die richtige Richtung, doch gibt es Bedenken darüber, dass die Rate der schwerwiegenden Verletzungen und Todesfälle (SIFs) viel langsamer als die Rate der nicht-tödlichen Verletzungen und Krankheiten sinkt.1 Aufgrund dieser Entwicklung ist es im Rahmen weltweiter Maßnahmen besonders wichtig, SIFs zu erkennen und wirksame Methoden zur Vermeidung von SIFs zu finden, die der Vision Zero der Internationalen Arbeitsorganisation ähneln – eine Initiative im Kampf gegen tödliche Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten.
Was versteht man unter einer schwerwiegenden Verletzung?
Angesichts des hohen Stellenwerts der Erkennung von SIFs muss eine Frage geklärt sein: Was versteht man unter einer schwerwiegenden Verletzung? Zu schwerwiegenden Verletzungen zählen Amputationen, der Verlust eines Auges oder Verletzungen, die einen Krankenhausaufenthalt nach sich ziehen. Laut der OSHA müssen derlei Vorfälle gemeldet werden und zwar in der Kategorie der schwerwiegenden Vorfälle oder Todesfälle.
Als Hilfestellung für die Kategorisierung von schwerwiegenden Vorfällen haben Wissenschaftler diese Definition in zwei Kategorien unterteilt1:
- Lebensbedrohlich: Verletzungen, die ohne sofortige Behandlung mit hoher Wahrscheinlichkeit zum Tod der betroffenen Person führen können. Beispiele hierfür sind ein Bauchverletzungen, Kopfverletzungen und Verletzungen der Wirbelsäule.
- Lebensverändernd: Verletzungen, die zu einer dauerhaften Behinderung oder Entstellung des Körpers führen. Die meisten lebensverändernden Verletzungen sind noch lange nach der Wundheilung mit Schmerzen verbunden. Beispiele hierfür sind Lähmungen und Amputationen.
SIFs verhindern
Nach der Erkennung von SIFs ergibt sich die nächste Frage: Wie können wir sie verhindern? Man sagt, SIFs treten vorwiegend dann auf, wenn Arbeiter hohen Risiken ausgesetzt sind, Sicherheitsmaßnahmen nicht greifen und beide Punkte nicht weiter beachtet werden. Mit anderen Worten treten sie auf, wenn bei hochriskanten Situationen keine, unzureichende oder falsche Managementkontrollen durchgeführt werden.
Bei der Prävention von SIFs gilt es daher in allererster Linie, derlei Situationen zu erkennen und geeignete Methoden zur Behebung dieser Situation anzuwenden. Folgende Möglichkeiten helfen bei der Prävention von SIFs:
- Ermitteln Sie Auftragnehmer, die gute, schriftlich dokumentierte Gesundheits- und Arbeitsschutzprogramme haben und diese Programme durch eine Vor-Ort-Prüfung oder Evaluierung bestätigen können.
- Protokollieren Sie Ereignisse, die zu SIFs führen können, z. B. Beinah-Vorfälle.
- Kommunizieren Sie Zwischenfälle oder Beinahe-Vorfälle und Erkenntnisse zeitnah mit allen betroffenen Personen, einschließlich Auftragnehmern.
- Ergreifen Sie nach Vorfällen oder Beinah-Vorfällen geeignete Maßnahmen, um die Wahrscheinlichkeit von SIFs in der Zukunft zu verringern.
1Martin, Donald K. und Alison A. Black. „Preventing Serious Injuries & Fatalities.“ Professional Safety, Nr. 9 (2015): 35-43.